Schulprojekt "Frankenstein" (2013)

 

Handlung der Oper

Der Forscher Viktor Frankenstein, ein ehrgeiziger Wissenschaftler, erschafft ein menschenähnliches Geschöpf. Doch als der Beweis erbracht ist, dass er Leben erschaffen kann, kümmert er sich nicht weiter um seine Kreatur. Das missgestaltete Wesen flieht aus seinem Laboratorium und lebt ungeliebt und verstoßen weit ab von den Menschen. Aus Rache an seinem Schöpfer tötet die Kreatur Viktors Verlobte und weitere Mitglieder aus Viktors Familie. Es entfacht sich ein Kampf zwischen Schöpfer und Geschöpf.
Frankensteins Monster ist in Mary Shelleys Roman als ursprünglich humanistisch gesinnter Charakter geschildert, der sich aufgrund von Ausgrenzung und Mangel an Liebe zum Mörder und Menschenhasser verändert.

Konzeption

Es sind die von den Menschen geschaffenen Umstände, die Frankensteins Monster an den Rand der Gesellschaft drängen, erst dann beginnt das Wesen inhuman zu handeln. Der Roman folgt klassischen humanistischen Idealen und lehrt, dass Menschen ohne Liebe, Anerkennung und Toleranz nicht existieren können. Bezüge zu heutigen Strukturen, die Ausgrenzungen und Diskriminierungen begünstigen, lassen sich herstellen. In Schulen, in Klassenverbänden, in denen durch ungünstige Gruppendynamiken einzelne Kinder Diskriminierungen erfahren, soll das Opernprojekt „Frankenstein“ Jugendliche für Phänomene von Ausgrenzungen sensibilisieren.

Gemeinsam mit den Gesangsstudenten der Hochschule für Musik und Tanz Köln erarbeitete die 5. Klasse der Gemeinschaftsschule Buchheim, bestand aus 22 Schülerinnen und Schülern,von denen acht Kinder als aufmerksamkeitsgestört eingestuft waren, eine Opernaufführung. Zusätzlich wurden sie von Mitarbeitern des Psychologischen Instituts der Universität Bonn betreut und erhielten Strategien und Anleitungen, den Zusammenhalt innerhalb eines Klassenverbandes zu befördern und zu verbessern. In themenbezogenen Unterrichtseinheiten wurden inhaltliche Anregungen gegeben, wie zum Beispiel zu der Thematik Ethik und Wissenschaft, die der Roman von Mary Shelley ebenfalls reflektiert. Das Ziel des Projektesbestand in der Integration aller Kinder und im Erreichen einer gemeinsamen Leistung, an der alle Kinder zu annährend gleichen Teilen beteiligt waren.

Das Projekt ist eine Opernproduktion der Literatur-Oper Köln (www.literaturoper.de) in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln, der LAG und dem Psychologischen Institut der Universität Bonn. 

  1. Treffen: Was ist eine OperVermittlung erster musikalischer Eindrücke
  2. Treffen: Das Zuhören und das Reagieren Einführung in die Darstellungstechniken des Improvisierens
  3. Treffen: Wie lernt man Singen Anleitungen zur professionellen Stimmtechnik
  4. Treffen: Ausgrenzung Improvisationen zum Thema: Ein neuer Schüler kommt in die Klasse
  5. Treffen: Theaterproben Einstudierung der großen Laborszenen
  6. Treffen: Die guten Inuit Szenische Erarbeitung einer Alternativhaltung zur Ausgrenzung
  7. Treffen: Einbeziehung Improvisationen zum Thema: Wie nimmt man einen neu hinzugekommenen Schüler in den Klassenverband auf?
  8. Treffen: Sich trauen Singen auf der Bühne. Musikalische und szenische Proben
  9. Treffen: Der erste Durchlauf Stück im Ablauf
  10. Treffen: Die große Improvisation Zusammenhalt während einer Improvisation mit ganz vielen Teilnehmern
  11. Treffen: Der Theaterraum Durchlauf des Stückes im Kulturbunker Köln Mühlheim mit Technik, Kostüm und Maske
  12. Treffen: Die Premiere Abendliche Aufführung für Angehörige und Freunde der Schule
  13. Treffen: Spielen für die Mitschüler Mittägliche Aufführung vor eingeladenen Schulklassen