Amerika

Amerika

Literaturoper
 nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kaffka
 (2013)

Flucht, Aufbruch, Emigration, Neuanfang, in der Hoffnung auf ein besseres Leben, auf Freiheit, Wohlstand, Glück: dieses Menschheitsmotiv der Auswanderung in das gelobte Land spiegelt sich auch im Amerikanischen Traum wieder. Zahlreiche Europäer verließen ihre Heimat, um es in der neuen Welt vom Tellerwäscher zum Millionär zu schaffen.

Dass die Reise in eine neue Welt auch als Fall in die Tiefe enden kann, hatte schon Franz Kafka 1911 erkannt, als er seine treffend kritische Version des Amerikanischen Traums entwarf: ein Junger Mann, aus dem alten Europa kommend, flieht, mit großen Hoffnungen auf einen Neuanfang, nach New York. Zunächst beginnt seine Reise vielversprechend, er wird von einem reichen Onkel aufgenommen und gefördert.

Doch bald schon lebt er in Armenasylen, muss als Liftboy schuften und findet sich im Rotlichtmilieu wieder. Beißend schildert Kafka die Absurdität und Brutalität der Glückssucher und Geschäftemacher. Viele der Szenen erscheinen wie düstere Zukunftsvisionen eines heutigen globalen Wirtschaftskampfes, der die Welt in wenige Gewinner und viele Verlierer aufteilt.

Kafkas Stil der atmosphärischen Verdichtung verleiht diesem unvollendet gebliebenen Roman, auch bekannt als „Der Verschollene“, eine beklemmende und zugleich humorvolle Überrealität, die eine spannende musikalische Begegnung verspricht.

Die Literaturoper Köln widmet sich nach der Auseinandersetzung mit Mary Shelley, Oskar Wilde und Robert Musil dieses Jahr das erste Mal einem der großen Romane Franz Kafkas 

Regie und Bearbeitung: Andreas Durban
Komposition: Henrik Albrecht
Musikalische Leitung: Georg Leisse
Bühne/Kostüme: Birgit Pardun
Öffentlichkeitsarbeit/Dramaturgie: Agnes Rottland

Daniel Jeremy Tilch - Karl Joel Urch - Delamarche, Mr. Pollunder, Mack u.a. Katharina Borsch - Klara, Robinson u.a. Andrea Graff - Therese, Onkel Jakob, Mr. Green Manon Blanc Delsalle - Brunelda, Diener u.a. 
Merle Bader - Bettler, Portiere u.a.

Uraufführung im Rahmen des Festivals "Musik in den Häusern der Stadt" 2013