Literaturoper nach dem gleichnamigen Roman von Emile Zola (2015)
Die Börse und die Gründung einer Bank dienten Emile Zola als Sujets seines Romans „L’Argent“, der in einer einzigartig prägnanten Art und Weise das Leben an einer Pariser Börse schildert.
Die großen philosophischen Fragen über den Markt und das Geld werden gestellt: Kann Geld Gutes bewirken und ein Segen für die Menschheit sein, ist der Markt Garant für Kultur und Wohlstand oder inwieweit sind die Transaktionen der Börse tangiert durch die Machenschaften waghalsiger Spieler und Spekulanten?
Emile Zola, der nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als politisch agierender Journalist - durch die Aufklärung der Dreyfusaffäre - in die Geschichte einging, gilt als Begründer des französischen Naturalismus. Bei aller Fiktionalität und Erfindungsgabe des Autors steht eine genaue Beschreibung gesellschaftlicher Realitäten im Vordergrund seines literarischen Schaffens. Untendenziös und ohne zu werten, beschreibt Emile Zola in „L’Argent“ die Vielschichtigkeit des Börsengeschehens.
Die Handlung
Der Protagonist Aristide Saccard gründet eine „Universalbank“, die gestützt durch Unternehmensgründungen und ein Syndikat von finanzstarken Aktionären an der Börse ihren Aufstieg feiert. Ein Kampf verschiedener Fraktionen der Hausse und Baisse und eines finanzstarken Antagonisten entbrennt. Die Dynamik des Geschehens wird anhand vieler Einzelschicksale eindrücklich geschildert.
Der Spielort
Das große Drama des Börsengeschehens als Opernfassung in einem Bankinstitut zur Aufführung zu bringen, ergibt Bezüge des historischen Romans, der 1860 von Emile Zola geschrieben wurde, zur Gegenwart. Zeitlos scheinen die Phänomene des Marktes durch die Jahrhunderte zu wandern und als unabwandelbare Gesetzmäßigkeiten der Menschheit zu bestehen.
Als Kunstraum bereichert die Atmosphäre der Bank die musikalischen Bilder und Situationen, ergänzt sie und regt zu Denkanstößen an. Das Publikum befindet sich inmitten eines realen, durch Sachlichkeit geprägten Raums, der durch das fiktionale Geschehen und die Musik eine neue Dimension gewinnt.
Regie und Bearbeitung: Andreas Durban
Komposition: Henrik Albrecht
Musikalische Leitung: Georg Leisse
Bühne/Kostüme: Birgit Pardun
Licht: Thomas Vervoorts
Mitwirkende
Aristide Saccard - Joel Urch
In verschiedenen Rollen: Merle Bader, Katharina Borsch, Laura Cichello, Katharina Fuchs, Andrea Graff, Anna Lautwein, Svea Schenkel, Bo Shi, Daniel Jeremy Tilch