Karl Rossmann, ein junger Mann aus Böhmen, wandert nach Amerika aus, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein Glück zu versuchen. Doch der Amerikanische Traum geht nicht in Erfüllung. Trotz seiner Ehrlichkeit und seinem Fleiß scheitert er an Betrügern, skrupellosen Arbeitgebern, an der Fremdheit eines Landes, das so wenig seinem jugendlichen Erfahrungshorizont entspricht. Die Frage stellt sich, inwieweit ihm die Durchsetzungskraft fehlt, seine Ziele zu erreichen oder wie lange er eine Durststrecke durchhalten soll, um etwas im Leben zu erlangen.
Zusammen mit der Klasse 5b der Gesamtschule Köln Mühlheim erarbeitete die Literatur-Oper Köln die Literaturoper "Amerika" nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka. Bei einem Migrationsanteil von ca. 80% der Schülerinnen und Schüler war die Beschäftigung mit den Themen Reise, Sprache und allen auftretenden Schwierigkeiten in einem fremden Land von hoher Relevanz.
Das Produktionsteam setzte sich zusammen aus einem Regisseur und Schauspielleiter, einem Musikalischen Leiter, der Chor und Percussion unterrichtete, zwei Psychologen und der betreuenden Lehrerin der Schulklasse. Die Aufführungen waren das Ergebnis von 14 Workshops, in denen mit den Jugendlichen auf musikalischer, darstellerischer und psychologischer Ebene gearbeitet wurde. Das Ziel des Projektes lag in der Integration aller Kinder und im Erreichen einer gemeinsamen Leistung, die alle Teilnehmer zu gleichen Teilen zustande bringen sollten.